Am Donnerstag (30.06.) soll es laut Wetterbericht erst am Nachmittag regnen. Also brechen wir zum Aufstieg zu Weissmieshütte auf, die wir vom Skilaufen gut kennen, aber jetzt einmal zu Fuß erreichen möchten. Der Weg führt zunächst durch hellgrüne Lärchenwälder, die mit steigender Höhe von Kiefern abgelöst werden. Allein dieses Duftes wegen lohnt sich die Wanderung, aber auch wegen der Blumenpracht am Wegesrand und der herrlichen Ausblicke auf die Berge und ins Tal. Immer wieder geht es steil nach oben. Wenn man nicht zu schnell wird, ist die Anstrengung erträglich, ansonsten kommt man schnell außer Atem. Dann liegt der Kreuzboden (2400 m) schräg vor uns. Wir wollen aber weiter zur Weissmieshütte, die schon in der Ferne (und Höhe) zu sehen ist. Auf dem steilen Weg nach oben sind nicht viele Leute unterwegs; die meisten kommen von oben und sind wohl mit der Seilbahn nach oben gefahren. Endlich ist die Hütte erreicht. Wir gönnen uns eine kleine Pause mit Kaffee und Kakao. Um nicht hinabsteigen zu müssen (was meine geklebten Schuhe wohl vollends zerstören würde), wollen wir weiter bis zur Hohsaas-Bergstation steigen und dann die Seilbahn zum Abstieg nutzen. Der Weg führt durch bizarre Felslandschaften, aber auch durch Schneefelder. Trotz der großen Höhe blühen auch hier an geschützten Stellen einige wunderschöne Pflanzen. Oben angekommen, halten wir uns bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt nicht lange auf und fahren mit der Gondel nach unten, diesmal ohne wetterbedingte Stopps. Entgegen der Wettervorhersage regnet es nicht. Das Gewitter kommt erst am späten Abend. Heute am Freitag wollen wir den Wanderurlaub mit einer Altherrenwanderung über Saas-Almagell nach Saas-Fee ausklingen lassen. Das bedeutet: keine extremen Steigungen und große Höhenunterschiede mehr. Wir genießen den Weg an der Vispa entlang und dann den langsamen Aufstieg nach Saas-Fee. Natürlich kehren wir im Restaurant "Waldhüs" ein, in dem ein Raum mit vielen Kleintieren (Meerschweinchen und Kaninchen) eingerichtet ist, durch ein großes Fenster getrennt. Früher konnte man draußen noch ein Kamel, genannt Anastasia, begrüßen. Das haben wir aber jetzt nicht mehr gesehen. Nun ist es nicht mehr weit bis Saas-Fee, wo wir noch einmal einen Blick auf die Hannig-Alp werfen. Ist es wirklich nur 5 Tage her, dass wir von dort oben zum Spielboden gewandert sind? Es kommt uns viel länger vor. Aber auch der schönste Wanderurlaub geht einmal zu Ende. Morgen starten wir den Rückweg, diesmal nicht mehr über den Grimsel-Pass. Wie wir fahren? Lasst euch morgen überraschen! |