Im Gegensatz zum letzten Mal war auf dem Spielplatz schon um 22 Uhr Ruhe. Früh um 7 Uhr starte ich bei schönstem Sonnenschein, aber nur 15 °C. Es wird auch den ganzen Tag nur unwesentlich wärmer. Der Gegenwind bleibt mir auch treu, vielleicht nicht ganz so stark wie gestern. Es geht zunächst an der Nahe entlang bis zur Mündung bei Bingen. In dem Gewirr von Brücken, Eisenbahnen, Straßen, Fußgänger- und Radwegen muss man gut aufpassen, um den richtigen Weg zu finden. Nun führt der Weg am Rhein entlang, diesmal auf der linken Seite, nicht auf der rechten wie auf der Hinfahrt. Aber große Teile dieses Wegs verlaufen direkt neben der Bundesstraße 9. Ich kann den Autolärm nicht mehr hören. In Bacharach in der Altstadt finde ich eine Bäckerei, wo ich zwei Tassen heißen Tee trinke, um mich aufzuwärmen. Dabei esse ich ein herrliches Marzipan-Mandel-Hörnchen. Ich kaufe gleich noch eins als Proviant. Leider habe ich es in Boppard schon aufgegessen. Auch der weitere Weg war auf der anderen Rheinseite schöner, aber es gibt auch hier schöne Stellen. Natürlich komme ich auch an der Loreley vorbei; ein Foto muss einfach sein. Die Schiffe fahren etwa mit 10 Knoten (etwa 18 km/h). Meist bin ich schneller, aber bei Ortsdurchfahrten, bei denen ich teilweise absteigen muss, fahren sie mir wieder davon. Auch heute genieße ich es, bei Sonnenschein in dieser wunderbaren Landschaft zu fahren. Ich bin froh, dass es nicht regnet. Auch wenn mich viele E-Bikes überholen, bin ich nicht neidisch. Was soll ich mit einem E-Bike? Der Akku hält bei dem Gepäck sicherlich nicht den ganzen Tag durch. Außerdem will ich keine Hilfe. Auch heute ist der ständige Gegenwind ermüdend. Die App will mich in Bad Breisig (ca. 10 km vor dem Ziel) über die Fähre auf die andere Rheinseite und kurz vor Remagen in Linz mit einer weiteren Fähre wieder zurück führen. Ich sehe das nicht ein. Ich weiß, dass es einen guten Radweg auf der linken Rheinseite von Bad Breisig nach Remagen gibt, und ich fahre ihn. Kurz vor dem Ziel informiert mich dann ein Schild, dass nach der Flutkatastrophe im Ahrtal die Radwege nach Remagen unpassierbar sind. Ich versuche es trotzdem, führt doch ein große Straße von Sinzig nach Remagen. Als ich an diese komme, entdecke ich, dass sie für Fahrräder gesperrt ist. So bleibt mir nichts anderes übrig, als den ganzen Weg bis Bad Breisig zurückzufahren. Die Fähre scheint auf mich gewartet zu haben, sie fährt sofort los, als ich an Bord bin. Nun noch 8 km auf der rechten Rheinseite und die Fähre in Linz genommen, und schon bin ich kurz vor Remagen. Den Campingplatz kenne ich gut; ich bin mindestens 4 mal schon hier gewesen. Schnell ist das Zelt aufgebaut. Im Restaurant esse ich eine große Pizza. Gleich werde ich duschen und dann sicherlich gut schlafen. Es wird die letzte Übernachtung auf einem Campingplatz für diese Tour sein. |