Nach einem tollen Frühstück bei Konrad und Brunhilde mache ich mich auf den Weg. Es weht ein steifer Nordwestwind, der im Laufe des Tages noch auffrischt. Aber ich muss genau nach Nordwesten. Stellenweise erreiche ich in der Ebene gerade einmal 10 km/h, und bergab muss ich oft treten. Das macht das Vorwärtskommen etwas mühsam, aber ich bin froh, dass es (zunächst) trocken bleibt. Die Fahrt durch Mannheim, Ludwigshafen und Worms ist wie immer mühsam durch den vielen Verkehr, aber teilweise existieren sehr gut markierte Fahrradwege. Trotzdem ist die Verkehrsführung für Fahrräder manchmal etwas verwirrend. Die Navigations-App leistet hier Erstaunliches. Einmal aus dem Stadtgewühl heraus, kann ich tief durchatmen, der Wind macht es mir leicht. Aber die Wolken werden immer dunkler, und ich hole vorsichtshalber meine Regenjacke heraus. Es gibt tatsächlich einen heftigen Schauer, aber zum Glück nur kurz. Zwischen Weinbergen und A5 kann man sich nicht wirklich unterstellen, so fahre ich einfach weiter. Es bleibt tatsächlich der einzige Schauer, und der Wind trocknet mich schnell. Ich komme wieder über die Weinberge von Flonheim, wo ich mich beim Hinunterfahren an den mühsamen Aufstieg mit der langen Steigung von 15 % erinnere. In Alzey gibt es wieder sehr viel Verkehr, so dass ich kaum über die Straße komme. Hier mache ich aber eine ausgiebige Kaffeepause, bei der ich fast am Tisch einschlafe. Der Gegenwind macht mürbe. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Campingplatz in Guldental. Die App will mich wieder über den Berg mit dem verschlossenen Tor führen, aber ich wähle lieber den unteren Zugang, bei dem ich nicht über einen Zaun klettern muss ... Am Campingplatz kennt man mich noch, auch im Restaurant, wo ich mir ein Schnitzel gönne. Ich plane, morgen wieder bis Remagen zu fahren. Hoffentlich lässt der Wind etwas nach, und es wäre schön, wenn es trocken bliebe. |